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Brauchtum lau, gebraten oder gebacken - Karpfengerichte haben in Osterreich eine lange Tradi- tion und werden zu Weih- nachten gerne gereicht. Wer dabei Wert auf heimischen Fisch legt, landet tiber kurz oder lang oben im Norden Niederésterreichs, in der Genuss Re- gion Waldviertler Karpfen. Waldviertel = Karpfenviertel Die Wurzeln der Waldviertler Teich- wirtschaft reichen bis ins Mittelalter zurtick, erste Teiche wurden bereits im 15. Jh. angelegt. Heute gibt es hier mehr als 1.000 Teiche und mit einer Jahresproduktion von bis zu 500 Ton- nen ist das Waldviertel Osterreichs gréBte Karpfenzuchtregion. Der Karpfen selbst ist ein naturnahes Produkt und lebt - anders als viele sei- ner fischigen Artgenossen - in 4uRerst geraumigem Umfeld. Das dankt er mit seinem geringen Fettgehalt von 3 bis 7%. Er ist somit eine mehr als gesunde Alternative am Speiseplan - und das eben v.a. auf der weihnachtlichen Festtagstafel. Wissen Sie tibrigens, Lagerhaus woher diese Tradition stammt? Die Christen erklarten die Adventszeit zur Fastenzeit, in der kein Fleisch geges- sen werden durfte. Um den Heiligen Abend aber trotzdem gebiihrend fei- ern zu kénnen, kam Fisch auf den Tisch und hier galt der Karpfen als einer der hochwertigsten Vertreter. Das Leben als Speisefisch Das Leben als Karpfen startet tempe- raturabhangig zwischen Ende Mai und Anfang Juni. Besonders gerne laichen die Mutterkarpfen in tiberschwemm- ten Gebieten. Nach 4 bis 6 Tagen schliipfen die Karpfen-Winzlinge, die vorsichtig abgefischt und in Bruttei- che gesetzt werden. In diesem Sta- dium wird der Karpfen als KO bezeich- net - denn er hat noch keinen Sommer erlebt - und ernahrt sich hauptsach- lich von Plankton im Wasser. Nach we- nigen Wochen, im Sommer, spricht man von Ki-Karpfen. Der etwa 50g leichte Fisch frisst bereits gemahlenes Futter, um gro8 und stark zu werden. Wer Brutteich und ersten Winter tiberlebt, darf im nachsten Frihjahr in 99 Wer Wert auf heimischen Fisch legt, landet in der Genuss Region Waldviertler Karpfen. 66
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